(Pressemitteilung)”Elterntaxis“ stellen vor Schulen und Kindertagesstätten ein ernstes Verkehrsproblem dar. Gingen vor Jahrzehnten noch fast alle Kinder zu Fuß zur Schule oder kamen mit dem Fahrrad oder dem Bus, so wird heute ein nicht geringer Teil von ihnen mit dem Auto gebracht. Dies sorgt vor allem zu Schulbeginn oft für chaotische Verhältnisse im Umfeld von Schulen und Kindergärten. Dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ist dies ein Dorn im Auge.
Konkret geht es dem ADFC nach Aussagen seines Saarbrücker Sprechers Thomas Fläschner um die Situation im Saarbrücker Stadtteil Malstatt. Dort befinden sich am Kirchberg gleich mehrere Bildungseinrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft, unter anderem zwei Kitas und zwei Grundschulen mit Hunderten von Kindern. Zahlreiche Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto dorthin. Nun sei die dafür maßgeblich genutzte Pfarrer-Bungarten-Straße jedoch auch die Hauptroute für Radfahrer*innen zwischen Innenstadt und Unterem und Oberem Malstatt, wie der ADFC betont. Es herrsche auf der verkehrsberuhigten Einbahnstraße reger Radverkehr, der durch die illegal, meist halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Fahrbahn und noch dazu auf der linken Straßenseite abgestellten Autos behindert und mitunter gefährdet werde. Kinder, die auf dem Gehsteig ihre Einrichtungen ansteuern, würden durch das Falschparken ebenfalls beeinträchtigt.
Nichts Neues im Westen, könnte man meinen. Solche Situationen finden sich schließlich leider überall. Der ADFC will sich aber damit nicht abfinden und greift die konkreten Hinweise eines auf dem Rastpfuhl wohnenden Radfahrers auf. Die Stadtverwaltung, der die Misere bekannt sei, wird vom ADFC aufgefordert, Lösungen zu erarbeiten. „Wie wäre es beispielsweise mit dem ersten Saarbrücker Versuch, eine Schulstraße anzulegen“, so Fläschner. Bei Schulstraßen wird eine Straße in den Zeiten, in denen auf ihr Hochbetrieb herrscht, für Kraftfahrzeuge komplett gesperrt. Das sei nicht immer leicht und nicht überall umzusetzen, aber man sollte zumindest intensiv darüber nachdenken und einen Pilotversuch starten.
